Literaturwochen der Stiftung Kinderland


„Talente schlummern. Talente versiegen nicht. Talente werden entdeckt“. Unter diesem Motto der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg werden Schüler und Schülerinnen bundesweit in den Bereichen Literatur, MINT, Bildende Kunst und Musik gefördert. Im Rahmen der Begabtenförderung durfte ich an zwei Kreativwochen teilnehmen. Nach der Nominierung durch Frau Zimbelius reichte ich einen Bewerbungstext zum Thema ,,Hinter der Tür“ bei der Stiftung Kinderland ein. Insgesamt wurden 1400 Talente nominiert, pro Sparte jedoch nur zwanzig ausgewählt, um an den Kreativwochen teilzunehmen.

Bei sommerlich heißen Temperaturen verfassten wir Literaten viele Texte. Geleitet wurde die Schreibwerkstatt von den Autoren Carolin Callis und Mathias Nawrat, die uns Schreibaufträge gaben, sodass wir noch einen tieferen Eindruck in die Literaturwelt bekamen. Wir diskutierten über unsere selbstgeschriebenen Texte, übten Kritik und formulierten Verbesserungsvorschläge. Innerhalb der Kreativwoche verschärften wir unseren Blick und bekamen ein größeres Gespür, wie wichtig einzelne Details für den Gesamteindruck eines Werkes sind. Unsere Geschichten entstanden an unterschiedlichen Orten, wie beispielsweise in der Stadtbibliothek in Stuttgart, wo wir mit einem beliebigen Satz aus einem Buch eine ganze Geschichte schreiben sollten. Die Akademie Schloss Solitüde bot Freiraum zum Schreiben in der Natur. Außerdem nahmen wir an einigen Lesungen teil, die im Literaturhaus Stuttgart stattfanden.

Den Rest der Zeit verbrachten wir im Literaturhaus Stuttgart, entwickelten unseren eigenen Stil und feilten an unseren Texten. An den Abenden spielten wir häufig Werwolf für Literaten mit Goethe und dem Dadaisten. Zwei Betreuer bereiteten uns mit ihren lustigen und hilfreichen Übungen auf die Abschlussveranstaltung und unsere eigene Lesung vor.
In der zweiten Kreativwoche wuchsen wir als Gruppe noch mehr zusammen. Wir hatten jede Menge Spaß zusammen. Innerhalb von dieser Woche bekamen wir Besuch vom Klett-Cotta-Verlag.

Im Literaturarchiv Marbach erhielten wir einen Einblick, wie die Schriften der Schriftsteller und Schriftstellerinnen aufbereitet und aufbewahrt werden.
Im Literaturmuseum der Moderne sollten wir aus der Perspektive eines Gegenstandes einen Text schreiben. Ich wählte die Büste von Schiller. Es hat mir Freude gemacht, mir die Gedanken eines Gegenstandes zu überlegen.
Einmal sollten wir auch den Anfang eines Romans verfassen. Bei diesem versuchte ich das berühmte ,,Show don’t tell“ einzubauen.
Insgesamt waren die Kreativwochen richtig toll und bereichernd. Ich konnte mich mit Gleichaltrigen austauschen, die auch so begeistert von Sprache und Literatur sind wie ich. Innerhalb dieser Woche habe ich meinen Blick für Details geschult und an meinem Schreibstil gearbeitet. Es war eine superschöne Erfahrung, die ich jedem, der auch so gerne schreibt wie ich, wärmstens ans Herz legen möchte.

Der krönende Abschluss fand im Römerkastell statt, der von dem TV-Moderator Markus Brock moderiert wurde. Auch der Staatssekretär Arne Braun wurde eingeladen und hielt eine Rede. Es wurde in diesem Rahmen noch einmal betont, dass begabte Schüler und Schülerinnen gefördert werden sollen.
Bei dieser Abschlussveranstaltung kamen alle Talente aus allen Bereichen zusammen, d.h. ca. 180 Schülerinnen und Schüler. Jede Gruppe hatte drei Minuten Zeit, etwas zu präsentieren. Wir Literaten boten außerdem noch einen Stand mit ,,Poetry to-go“ an. Spontan verfassten wir auf Wunsch selbst geschriebene Gedichte oder Prosatexte. Dieses Angebot wurde von zahlreichen Besuchern gerne angenommen.
Ich bin sehr dankbar für die wertvollen Erfahrungen, die ich im Rahmen der Kreativwochen machen durfte. Dies wurde mir durch die Begabtenförderung des Robert-Bosch-Gymnasiums erst ermöglicht!

Von Anne-Marie Pfleiderer (Klasse 10d)